Influencer Marketing boomt nach wie vor – und das aus gutem Grund. Der Bundesverband Digitale Wirtschaft fand in einer Verbraucherbefragung heraus, dass jeder fünfte Deutsche bereits ein Produkt gekauft hat, weil es von Influencern beworben wurde.
Influencer Marketing boomt. Laut einer Studie des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW) hat bereits jeder fünfte Deutsche ein Produkt gekauft, weil es zuvor von Influencern beworben wurde, bei Jugendlichen waren es sogar jeder zweite. Werbung von Influencern störte 22 % der Befragten, weitere 40 % sagten, dass sie die Werbung nicht störe so lange diese als solche gekennzeichnet ist.

BVD-Verbraucherbefragung zum Einfluß von Influencern
Die Werbung spielte immer weniger eine Rolle, je jünger die Befragten wurden. So spielte es für 56 % der 16-24-Jährigen keine Rolle, wenn die Werbung als solche gekennzeichnet ist. Bei den 35- bis 44-Jährigen waren es nur 31 Prozent. Grundsätzlich störten sich nur 22 % der Deutschen an Werbung, für nur 14 % der 16- bis 24-Jährigen ist Werbung ebenfalls ein Problem. „Die jüngeren Generationen haben weniger Probleme mit Werbung. Sie erkennen darin einen Nutzen für sich. Wichtig ist, dass Werbung auch als solche gekennzeichnet wird, egal, ob auf klassischen Kanälen oder im Influencer Marketing. Und so sagen auch 40 Prozent der Deutschen aus, dass sie sich nicht von Werbung durch Influencer gestört fühlen, sofern diese gekennzeichnet ist“, sagt BVDW-Geschäftsführer Marco Junk. Das Influencer Geld für die Empfehlung von Produkten bekommen störte über 70 % der Befragten nicht.
19 % Prozent der Befragten wurden bereits von Influencern zum Kauf geleitet. Laut Studie wurden 22% der Frauen und 17 % der Männer zum Kauf von Influencern gebracht. Größer wird die Differenz beim Alter: Die 16- bis 24-Jährigen kaufen zu 43 Prozent Produkte ein, die Influencer vorstellen. Die 35- bis 44-Jährigen nur zu 22 Prozent und die 55- bis 64-Jährigen kaufen nur zu fünf Prozent, was sie bei Influencern sahen.
Wenn wir uns also die Zahlen genauer ansehen ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Unternehmen konkrete Budgets für Influencer Marketing zur Verfügung stellen. Ein paar Fakten und Tipps sollte jeder beachten, der seine Marke mithilfe von Influencern bewerben möchte.
Warum wird Influencer Marketing immer wichtiger?
Adblocker verändern derzeit den Werbemarkt. So unterdrücken mittlerweile über 29 Prozent der Internet-User Video Ads. Mittlerweile setzen sich Adblocker auch auf mobilen Endgeräten durch und normale Display Werbung verliert weiterhin an Relevanz. Dies ist nur einer der Gründe, warum Influencer Marketing für viele Unternehmen immer wichtiger wird.
Ein weiteres Argument ist der Wandel in der Mediennutzung, den wir gerade verfolgen dürfen. Vor allem junge Nutzer kehren Facebook den Rücken und veröffentlichen ihre Inhalte lieber auf Snapchat oder Instagram. Dieser Medienwandel führt zum dritten ausschlaggebenden Motiv, welches Influencer Marketing immer stärker werden lässt. Internetuser hassen Werbeunterbrechungen auf digitalen Kanälen. Der Einsatz von Adblockern ist auch deshalb nicht mehr aufzuhalten. Viele Unternehmen haben schon erkannt, dass sie dem Nutzer Content liefern müssen, um ihn werbewirksam zu erreichen.
Influencer Marketing ist mehr als reine Werbung
Wenn ein Influencer auf Instagram ein Produkt vor der Kamera präsentiert, erklärt wie es funktioniert und welchen Nutzen er davon hat, oder ein YouTuber über seine Reise berichtet, dann schildern sie ihre Erfahrungen und Bewertungen aus Sicht der Community. Influencer sind authentisch, sie schaffen eine besondere Glaubwürdigkeit und schaffen damit eine ganz eigene Werbeform. Diese besteht aus Content, Reichweite und den Einfluss in der Community. Das Spannende an dieser Werbeform ist, dass die Inhalte von Influencern selbst aufbereitet und gestreut werden. Für Unternehmen bedeutet das jedoch auch, dass sie die Kontrolle über diese Marketingform schnell verlieren können. Ohne diesen Kontrollverlust würde die Authentizität, die der potenzielle Kunde an dieser Werbeform so schätzt, verloren gehen. Wer als Unternehmen also die volle Kontrolle haben will oder gar dem Influencer vorgeben möchte, wie die Marketingstrategie auszusehen hat, wird kaum Erfolg haben.
Ein Beispiel für eine gute Instagram Marketing Kampagne ist die der Natur- und Umweltschutzorganisation World Wide Fund for Nature (WWF). Um vor allem junge Menschen für die eigenen Projekte zu begeistern oder sie zum Spenden zu bewegen, setzt WWF nicht erst seit heute auf Influencer Marketing. Schon 2015 ist YouTube-Star Simon Unge für WWF an den Amazonas gereicht und hat von seinen Abenteuern während der Reise berichtet.
Welcher Influencer ist der Richtige?
Es kommt nicht nur auf die Reichweite an, wenn es darum geht den richtigen Influencer zu finden. Vielmehr sollte ein Influencer eine echte Bindung zu seinen Followern haben und seinen Fans und Lesern guten Content liefern. Manche Influencer bewegen sich mit ihren Themen in einem Gebiet mit hoher Reichweite. Andere haben ein Nischenthema und verfügen dadurch automatisch über weniger Fans. Ein Influencer ist je nach Thema und Typ ein Vorbild, Idol oder Meinungsmacher. Manchmal ist er auch alles in einem. Im Gegensatz zu den berühmten Stars jedoch ist ein Influencer nicht unnahbar und die Community interagiert mit ihm, vor allem durch Kommentare und Likes.
Damit haben die Empfehlungen durch Influencer häufig deutlich mehr Gewicht, als herkömmliche Marketingaktionen. Ein Unternehmen kann also recht schnell analysieren, ob ein Influencer die richtige Wirkung auf seine Community hat und aus einem geeigneten Themenbereich kommt, welcher zu dem Produkt oder der Marke des Unternehmens passt.
Unser Fazit
Influencer sind Meinungsführer. Sie haben Einfluss auf ihre Community. Wenn ein Influencer ein bestimmtes Küchengerät empfiehlt, einen bestimmten Schuh trägt oder ein Restaurant besucht, sagt er seinen Followern damit: Es gefällt mir, schaut es euch an.
Bei potenziellen Kunden verstärkt das die Kaufentscheidung enorm. Influencer Marketing wird sich deshalb in den kommenden Jahren immer weiter entwickeln und wir können uns sicher sein, dass dann nicht „nur“ jeder fünfte Deutsche aufgrund von Influencern ein Produkt kauft.
Die Ergebnisse der Studie hat der BVDW übrigens in einem PDF zusammengefasst, das ihr über diesen Link herunterladen könnt.
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